Unternehmens­portrait
Interview Anja Schmeer

Schmeer Sand + Kies GmbH

2020

Baugewerbe/Handwerk

Größenklasse A

1 Auszeichnung

Die Freude an Innovation ist wichtig für den Fortbestand unseres Unternehmens.“

Anja Schmeer, Geschäftsführerin

Nachhaltiger Abbau von regionalen Rohstoffen

Schmeer Sand + Kies fördert seit über 115 Jahren an verschiedenen Standorten im Saarland Schotter, Sand, Split und Kies für diverse Anwendungen. Die Förderung der Rohstoffe begleitet die Firma mit einem Biotop- und Artenschutzmanagement.

Jeder Bundesbürger braucht ein Kilogramm Steine pro Stunde: Ob beim Hausbau, beim Gang über Asphalt oder beim Zähneputzen mit Zahnpasta – täglich werden Erzeugnisse aus Steinen verwendet. Die Schmeer Sand + Kies GmbH ist eine der Firmen, die die dazu nötigen Rohstoffe fördern und aufbereiten. Nachhaltigkeit und Umweltschutz spielen für dieses mittelständische Familienunternehmen seit seiner Gründung 1903 eine große Rolle. Auch in der vierten Generation entwickeln die Geschäftsleitung und ihre Mitarbeiter immer wieder neue Ideen.

Der Rohstoff, den die saarländische Firma abbaut, stammt aus der Region. Durch ein ausgeklügeltes Biotop- und Naturschutzmanagement wird dabei die Natur so gut es geht geschont. Vor allem achtet man darauf, dass die Artenvielfalt von Flora und Fauna in den Abbaugebieten erhalten bleibt. „Unsere Maßnahmen gehen weit über die gesetzlichen Vorgaben hinaus“, betont die Geschäftsführerin Anja Schmeer. Bedrohte Pflanzen und Tiere finden in den überlassenen Gebieten einen neuen Lebensraum. Darüber hinaus betreibt das Unternehmen ein Wildbienenprojekt, und das Gras auf dem Firmengelände wird von Schafen anstatt von motorisierten Rasenmähern kurz gehalten.

Wasser wiederverwenden

Auch bei der Wassernutzung geht die Firma nachhaltige Wege: Um Fremdbestandteile aus dem Sand und dem Kies zu waschen, ist viel Wasser nötig. Dieses wird durch ein intelligentes Kreislaufsystem immer wieder verwendet. Zudem haben die Mitarbeiter neue Verfahren entwickelt, um mehr Materialien aus einem Stück Land fördern zu können. Das spart Deponievolumen und Rohstoffe. Dabei kommen stets moderne Maschinen und Anlagen zum Einsatz, die den Rohstoff möglichst schonend fördern. „Jedes Vorkommen benötigt eine andere Aufbereitung. Da ist oft viel Tüftelei gefragt“, sagt Anja Schmeer.

Sand für Freizeitbeschäftigungen

Der Hauptabnehmer für Sand und Kies ist nach wie vor die Betonindustrie. Mittlerweile hat das Unternehmen seinen Kundenstamm jedoch ausgeweitet, unter anderem auf den Freizeitbereich. So kommen Sände für den Reitsport, für Beachvolleyballplätze oder Sandskulpturenwettbewerbe auch aus dem saarländischen Abbaugebiet. Um diese Art von Sand zu gewinnen, sind noch einmal ganz andere Aufbereitungstechniken als für die Bauindustrie notwendig. Manchmal können sogar Abfallprodukte genutzt werden: Sehr feiner Sand, den man früher nicht mehr verwenden konnte, dient heute als Schutz für Kabel. Gute Ideen, schnelle Entscheidungswege und viel miteinander reden – das sind die Zutaten für das Innovationsrezept von Schmeer.

Schmeer Sand + Kies GmbH

Warum das Miteinanderreden bei Schmeer Sand + Kies die wichtigste Grundlage für Weiterentwicklung ist, weiß Anja Schmeer.

Wie würden Sie Ihr Innovationsklima beschreiben?

Wir müssen immer wieder innovative Ansätze finden, um auf dem Markt zu überleben. Seit fast 120 Jahren haben wir stets erneut bewiesen, dass wir gute Ideen haben, die wir auch sinnvoll verwirklichen können. Das haben wir vor allem unseren Mitarbeitern zu verdanken. Viele von ihnen sind seit vielen Jahren bei uns, manche schon ihr gesamtes Berufsleben. Da kommt eine Menge Erfahrung zusammen. Wir haben viele technische Entwicklungen gemeinsam erlebt, uns an Neuerungen angepasst und unser Unternehmen für uns und für unsere Kunden weiterentwickelt.

Wie fördern Sie das kreative Denken Ihrer Mitarbeiter?

Die beste Motivation, sich ins Unternehmen und seine Weiterentwicklung einzubringen, bekommen unsere Mitarbeiter sicherlich durch regelmäßige Gespräche – mit der Geschäftsleitung, aber auch mit anderen Kollegen. Dadurch kommt es stets zu neuen Denkanstößen. Zudem arbeiten wir mit einem Coach zusammen, der nochmal ganz andere Impulse für das Unternehmen liefert.

Was passiert mit den Ideen, die aus der Belegschaft kommen?

Meistens landen sie direkt bei mir auf dem Tisch. Bei einem Familienunternehmen mit gut 20 Beschäftigten sind die Wege ja kurz. Ob wir einen Vorschlag realisieren, entscheiden wir in einer Runde, die aus einer Führungskraft, zwei Geschäftsführern und dem Mitarbeiter besteht, der die Idee eingebracht hat. Schließlich soll er in den Prozess integriert werden. Ist die Idee gut, können wir in der kleinen Runde schnell besprechen, wie wir sie konkret realisieren und wer dafür zuständig sein soll.

Abgesehen von den Mitarbeitern: Was sind weitere Innovationsquellen für Ihr Unternehmen?

Wir gehen auf viele Branchenmessen und arbeiten äußerst aktiv in Verbänden. Dort  entstehen im Austausch mit anderen Unternehmensvertretern immer wieder gute Ideen. Darüber hinaus sind wir Mitglieder von Arbeitskreisen der Bundesverbände.  Auch diese Zusammenarbeit ist für uns sehr wertvoll. Daraus ergeben sich manchmal auch Kontakte zu Hochschulen, die uns Impulse geben.

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Anna Riedl-Strasser

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