Unternehmens­portrait

Pyrum Innovations AG

2022

Recycling/Entsorgung

Autozulieferer/Fahrzeugbau Chemie/Kunststoff

Größenklasse A

1 Auszeichnung

v. l. n. r.: Kai Winkelmann (Geschäftsführer), Pascal Klein (Geschäftsführer), Michael Kapf (Vorstandsmitglied)

Durchhaltewillen lohnt sich

Wann gelingt einer Innovation der Durchbruch? Meistens müssen mindestens zwei Faktoren zusammenkommen: Die technischen Kinderkrankheiten, die bei einer völlig neuen Idee zu erwarten sind, müssen überwunden sein. Und der Zeitgeist, der Markttrend, muss stimmen, sodass die Zielgruppe aufnahmebereit und reif für die Idee ist. Bei der Pyrum Innovations AG, der ein echter technischer Quantensprung im Altreifenrecycling gelungen ist, sind mittlerweile beide Faktoren erfüllt.

Wenn ein Flugpionier einen ersten Flugversuch unternimmt, ist die Atlantiküberquerung noch in weiter Ferne. Auch bei der Pyrum Innovations AG, die 2008 aufgrund einer ambitionierten Innovationsidee eines Erfinders gegründet wurde, dauerte es mehr als zehn Jahre, bis die völlig neuartige Technologie tatsächlich reibungslos funktionierte. Mittlerweile hat das Unternehmen geschafft, was ihm kaum jemand zugetraut hat: die Pyrolyse von Altreifen im industriellen Maßstab. Und das in einem neu entwickelten Reaktor, der kein Drehrohrofen ist, sondern hochsteht und der weltweit bislang einmalig ist.

Vom Prototypen zum ersten Werk

Der Weg von der Idee bis zum Markterfolg war hart und steinig. Der Vorstandsvorsitzende Pascal Klein ist ihn von Anfang an mitgegangen: Noch als Student schrieb er seine Abschlussarbeit über das Businessmodell der Pyrum Innovations AG. Von 2008 bis 2010 war er dabei, als ein erster Prototyp gebaut wurde; von 2013 bis 2015 begleitete er den Bau eines ersten Werks – und bald darauf war er kurz davor, graue Haare zu bekommen. „Von 2015 bis 2018 haben wir nur Feuer gelöscht, die Anlage lief hinten und vorne nicht so, wie wir das erwartet haben. Alle sagten uns, wir haben euch gleich gesagt, das hat großtechnisch noch nie funktioniert“, berichtet Klein und erinnert sich mit Schrecken.

Abnahmevertrag mit BASF

Doch auf das Drama der ersten Jahre folgte schließlich ein Happy End: Ab Anfang 2019 lief der Altreifen-Pyrolyse-Reaktor in Dillingen endlich reibungslos. Dieser Durchbruch fiel genau in die Zeit, in der Nachhaltigkeit und Wiederverwertung immer wichtiger wurden. Kurz darauf beteiligte sich BASF finanziell an dem Unternehmen und schloss einen langfristigen Abnahmevertrag mit ihm. Um die gewünschten Mengen liefern zu können, will man nun bundesweit 50 Pyrolyse-Reaktoren aufbauen. Jedes neue 3-Linien-Werk wird pro Jahr circa 20.000 Tonnen Altreifen in Öl und Karbon verwandeln. Zuerst die Bruchlandung – Jahre später der erfolgreiche Transatlantikflug: Ohne Durchhaltewillen ist so etwas nicht möglich.

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