Unternehmens­portrait
Interview Daniel Huber

Peter Huber Kältemaschinenbau AG

2020

Anlagen-/Maschinenbau

Kälte/Klima/Sanitär/Heizung

Größenklasse C

8 Auszeichnungen

Unser Ziel ist die permanente Innovations- und Technologie- führerschaft.“

Daniel Huber, Vorstandsvorsitzender

Mit Cannabis im Höhenflug

Peter Huber Kältemaschinenbau wurde 1968 von Peter Huber als einer der ersten Meisterbetriebe im Kälteanlagenbauer- Handwerk gegründet und ist seither im Familienbesitz.

Wenn es um Marihuana geht, bekommt Daniel Huber, der Vorstandsvorsitzende der Peter Huber Kältemaschinenbau AG, leuchtende Augen. Und das nicht etwa, weil im Vorstandsbüro ein Joint die Runde gemacht hat. Vielmehr ist es gelungen, das Unternehmen im rasch wachsenden US-amerikanischen Cannabismarkt als echten Premiumanbieter zu positionieren – nicht für Marihuana, aber für miniaturisierte Temperiermaschinen, die zur Überwachung der Extraktion von Cannabinoiden eingesetzt werden.

Wie kommt ein bodenständiger Kältemaschinenbauer in Offenburg dazu, zum Shootingstar bei der labortechnischen Ausstattung der US-Cannabisindustrie zu werden? War das Glück oder purer Zufall? Keineswegs. Es liegt vor allem daran, dass man im Unternehmen Innovation immer als strategisches Thema begreift, Märkte intensiv beobachtet, sich regelmäßig mit Kunden und potenziellen Käufern austauscht und jede Zielgruppe auf die passende Art und Weise anspricht.

Nah am Markt

Diese Vorgehensweise hat das Unternehmen bereits in den 1980er-Jahren nach vorn gebracht. Damals hatte man das revolutionäre Temperiersystem „Tango“ in petto, das vor allem für die Labore der Pharmahersteller interessant war. Also initiierten die Offenburger kurzerhand einen „Tango Club“, in dem führende Schweizer Pharma- und Chemieunternehmen vertreten waren. „So bekamen wir die neuesten Infos direkt von den Anwendern am Markt“, berichtet Daniel Huber. Dadurch lernte man deren Anforderungen kennen, auf die man sich einstellte, indem man die Kältemaschinen mit den passenden digitalen Schnittstellen versah.

Pfiffiges und modernes Marketing

Doch wie fragt man Kundenbedürfnisse ab, wenn der Markt noch nicht existiert? Beim Cannabismarkt, der vor wenigen Jahren noch sehr klein war, kooperierte das Unternehmen mit Influencern und Insidern, die bereits einen Marktüberblick hatten. Auch beim Marketing ging man neue Wege, setzte stark auf soziale Medien und Instagram – und engagierte renommierte Künstler, die die Firma auf der Marihuanamesse „MJBizCon“ in Las Vegas mit originellen Logos präsentierten. „Wir treten hier marketingtechnisch ganz anders auf, viel frecher und viel moderner. Die Cannabisbranche ist eine eigene Welt, da mit dabei zu sein, macht riesigen Spaß“, schwärmt Daniel Huber, der sich außerdem über enorm steigende Umsatzzahlen freut: Peter Huber Kältemaschinenbau ist in der US-Cannabisbranche der Marktführer bei Temperiertechnologie und beliefert fast alle führenden Systemanbieter.

Peter Huber Kältemaschinenbau AG

Wie bei Peter Huber Kältemaschinenbau permanente Innovation als Grundlage des Geschäftserfolgs gelingt, erläutert Daniel Huber.

Innovation ist in Ihrem Unternehmen kein Zufall, sie wird strategisch vorangetrieben. Wie kann man sich das vorstellen?

Wir haben ein Strategieteam, das sich etwa aus dem Produktionsleiter, der Vertriebsleitung und der technischen Leitung zusammensetzt. Das Team klärt und fragt ab, welche Trends es bei den Kunden gibt, und beobachtet die Marktentwicklung. An diesen Analysen richten wir unsere strategischen Innovationsentscheidungen aus. Ein Beispiel: Aufgrund des Wechsels von der Verbrennungs- technologie zur E-Mobilität haben wir beschlossen, viele unserer Produkte speziell an dieses Feld anzupassen, weil dort ganz andere Anforderungen an die Temperiertechnik gestellt werden.

Gibt es andere Themenfelder, bei denen Sie sich derzeit neu aufstellen?

Das Internet der Dinge verändert unseren gesamten Aftersales-Bereich. Wir haben inzwischen viel Sensorik und ausgeklügelte Diagnostikwerkzeuge in unsere Temperiermaschinen eingebaut und können damit Ferndiagnosen durchführen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Die Kunden können die Diagnosedatei auf einen USB-Stick laden und uns zuschicken, oder wir machen die gesamte Analyse on the fly. Derzeit verknüpfen wir diese Diagnosewerkzeuge noch mit künstlicher Intelligenz, sodass wir künftig Auswertungen und Hilfen zunehmend per Software erledigen können. Ein anderes Beispiel ist der Umweltschutz: Wir sind Vorreiter bei der Verwendung natürlicher Kältemittel und zwingen unsere Kunden regelrecht dazu, umweltfreundlich zu arbeiten. Das betrifft vor allem den amerikanischen Markt, wo es zum Teil weniger strenge Vorschriften gibt.

Welche Philosophie steckt hinter Ihrer Innovationsorientierung?

Wir wollen nicht die Größten sein, aber die Besten. Wir haben ein Papier, das unsere  permanente Innovationsstrategie beschreibt. Darin heißt es: Jeden Morgen erwacht in Afrika eine Gazelle. Sie weiß, dass sie schneller laufen muss als der schnellste Löwe, wenn sie am Leben bleiben will. Jeden Morgen wacht ein Löwe auf. Er weiß, dass er schneller laufen muss als die langsamste Gazelle, wenn er nicht verhungern will. Ob man ein Löwe ist oder eine Gazelle: Sobald die Sonne aufgeht, muss man laufen! Das  gilt auch für uns in Offenburg.

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Anna Riedl-Strasser

Projektberatung

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