Unternehmens­portrait
Interview Dr. Christian Göbbert

Nanostone Water GmbH

2022

Glas/Keramik/Porzellan

Wassertechnik

Größenklasse B

2 Auszeichnungen

Wir bieten verlässliche und kostengünstige Lösungen für sauberes Wasser.“

Dr. Christian Göbbert, Geschäftsführer

v. l. n. r.: Dr. Christian Göbbert (Geschäftsführung)

Engmaschig geknüpfte Netze

PLATZ 2

Die Nanostone Water GmbH, eine Tochter der Nanostone Inc. mit Hauptsitz in den USA, treibt die Forschung und Entwicklung keramischer Membrantechnologien für die Wasserfiltration bis auf die Ebene der Nanotechnologie voran.

Medikamentenreste, Mikroplastik, Pestizide und vieles mehr: Trinkwasser und Industrieabwasser wimmeln von Partikeln, die herausgefiltert werden müssen. Von der Nanostone Water GmbH stammt ein neuartiges Verfahren, bei dem robuste Keramik, beschichtet mit ultradünnen Kunststofffilmen, solche schädlichen Schwebstoffe mit einer Größe von wenigen Tausendstel Millimetern vollständig erfasst. Um den Markt zu durchdringen und Nachahmer auf Abstand zu halten, haben die Experten ihr Ohr am Kunden und mögliche Konkurrenten genau im Blick.

Das Prinzip ihrer innovativen Technologie vergleicht der Geschäftsführer und Chefentwickler Dr. Christian Göbbert mit jenem von Kaffeefiltern, die Pulver beim Aufgießen zurückhalten: „Allerdings sind die Poren unserer Membranen so klein, dass sie selbst Viren und Bakterien auffangen.“ Die Chemiker, Biologen und Ingenieure in dem 2012 gegründeten Unternehmen konzentrierten sich erst auf die Konzeption ihrer vielfach patentgeschützten Materialien und Manufacturing-Methoden und dann auf das Hochfahren der Produktion am Stammsitz in Halberstadt. Unterstützt von seinen Vertriebsniederlassungen in China, Singapur und Dubai, etabliert der Mittelständler seine Filtrationsmodule seit 2017 erfolgreich bei Kraftwerksbetreibern, im Bergbau, in der Halbleiterindustrie und bei kommunalen Wasseraufbereitern.

Stark in der Außenorientierung

Das Top-Management bewertet die binnen kurzer Zeit gelungene internationale Präsenz als einen wesentlichen Erfolg seiner Innovationstrategie. „Die Wasseraufbereitung ist ein sehr arbeitsintensiver Markt mit anspruchsvollen Zielgruppen, die wir technisch intensiv begleiten“, erläutert Göbbert. „Um zu beweisen, dass unsere Komponenten eine hervorragende Wasserqualität erzielen und ihr Einsatz sich wirklich rechnet, installieren wir für potenzielle Kunden an Ort und Stelle individuell ausgestattete Pilotierungsanlagen für einen längerfristigen Testbetrieb.“ Die Ergebnisse sprechen für sich: Bis dato gelingt Jahr für Jahr ein mindestens 10%iges Wachstum.

Den Vorsprung halten

Während die Halberstadter auch in der Vorfiltration für Meerwasserentsalzung im Nahen Osten Fuß fassen, machen sich erste Nachahmer bemerkbar. „Wir stoßen inzwischen auf viele Kopien aus China. Damit wir am Puls der Zeit bleiben und um zu sehen, wo wir uns weiter verbessern müssen, monitoren wir das sehr genau“, betont Christian Göbbert. „Die Erzeugnisse dortiger Konkurrenten sind allerdings weit von unseren Qualitätsstandards entfernt. Wir verfügen über einen großen Vorsprung in Sachen Forschung und Entwicklung und setzen alles daran, dass dies auch so bleibt.“

Wie Forschungskooperationen und ein kluges Innovationsmarketing den Innovationserfolg bei Nanostone Water sichern, erklärt Dr. Christian Göbbert.

Sie bezeichnen Ihre Technologie als bahnbrechend. Worin besteht das Alleinstellungsmerkmal?

Gängige Wasseraufbereitungsverfahren stoßen bei kleinsten Teilchen wie Chemikalien oder Arzneimittelrückständen an Grenzen. Hier kommt unsere Innovationskraft ins Spiel: Das Alleinstellungsmerkmal ist die patentierte Technologie zur Beschichtung unserer Membranen. Wir verwenden Nanopartikel, die den Membranen bei hoher Stabilität und Wasserdurchlässigkeit eine feine Porenverteilung und höchste Filtrierwirkung verleihen. So können mikroskopisch kleine Partikel erstmals komplett aus dem Wasser entfernt werden. Die Membranen sind langlebig und bei laufendem Betrieb zu reinigen, das spart Arbeitsschritte und damit Kosten. Pro Modul oder Filtereinheit können 5.000 Liter Schmutzwasser in der Stunde gefiltert werden.

Wie sichern Sie Ihren Vorsprung an Know-how?

Forschungskooperationen mit Instituten und Hochschulen machen einen Teil unseres Tagesgeschäfts aus. Wir beteiligen uns außerdem an Projekten, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden, und tauschen uns weltweit mit Experten anderer Unternehmen und Institutionen aus. Den Wissenstransfer pflegen wir auch auf Messen, etwa auf der „Singapore International Water Week“ oder bei Kongressen wie der „Leading Edge Conference on Water and Wastewater Technologies“, die von der International Water Association ausgerichtet wird. Zudem bieten wir unseren Mitarbeitern die Möglichkeit, sich innerhalb ihrer Arbeitszeit bei externen wissenschaftlichen Wettbewerben einzubringen. Das nützt ihnen, aber auch dem Unternehmen.

Sie investieren stark in sogenannte Pilotcontainer. Was hat es damit auf sich?

Unsere mobilen Pilotcontainer, die mit Schiffscontainern vergleichbar sind, erweisen sich bei der Akquise als Schlüssel zum Erfolg. Sie sind mit unserem Filtermodul und der gesamten Peripherie, die für einen Betrieb unter Realbedingungen nötig ist, ausgestattet. Dank dieser Container können potenzielle Kunden unser Produkt bis zu ein Jahr lang vor Ort testen und dabei die Parameter für eine Hochskalierung zum Serienbetrieb ermitteln. Mittlerweile haben wir 18 dieser jeweils bis zu 400.000 € teuren Pilotcontainer im Einsatz oder im Bau.

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