Unternehmens­portrait
Interview Prof. Dr. Dr. Torsten Haferlach

MLL Münchner Leukämielabor GmbH

2021

Gesundheitswesen

Medizintechnik Pharma/Labortechnik

Größenklasse B

3 Auszeichnungen

Wir versammeln bei uns im Haus 1.500 Jahre Erfahrung mit Leukämiediagnostik.“

Prof. Dr. Dr. Torsten Haferlach, Geschäftsführer

Expertenwissen in hoher Dichte

Die MLL Münchner Leukämielabor GmbH ist eine führende Institution in der Leukämiediagnostik und -forschung. Ihr Ziel ist es, die bestmögliche Leukämiediagnostik weltweit und für alle Patienten zu ermöglichen.

Bei wem die Diagnose Blutkrebs im Raum steht, der will schnelle Hilfe bekommen. Die MLL Münchner Leukämielabor GmbH sorgt dafür, dass Proben rasch bearbeitet und ausgewertet werden und die Ergebnisse zum behandelnden Arzt gelangen. Das Labor ist seit 15 Jahren auf Leukämiediagnostik spezialisiert und kann daher eine geballte Expertise vorweisen. Ein Team von Hämatologen hat in der eigenen Praxis zusätzlich engen Kontakt zu Patienten, sodass jeder erkennt, wo weiterer Bedarf für innovative Entwicklungen besteht.

Seit 37 Jahren ist Prof. Dr. Dr. Torsten Haferlach, einer der Geschäftsführer von MLL, als Arzt in der Hämatologie tätig. Er kann also nachvollziehen, wie es den Patienten bei einer Leukämiediagnose geht. Daher ist der Servicegedanke im Unternehmen extrem hoch. Da Patienten schnelle Ergebnisse erwarten, ist das Labor 365 Tage im Jahr geöffnet. Neben Haferlach arbeiten weitere zehn Hämatologen im Labor. „Das ist die größte Hämatologendichte außerhalb einer Klinik in Deutschland und macht uns zu absoluten Spezialisten“, sagt Torsten Haferlach. Er hat das Unternehmen mit Prof. Dr. Claudia Haferlach und Prof. Dr. Wolfgang Kern seinerzeit aus einer Uniklinik heraus gegründet.

Verantwortung übernehmen

Die meisten der heute knapp 200 Mitarbeiter bringen immer wieder neue Ideen ein. Alle sind im eigenen Haus ausgebildet worden. „Jeder ist dazu eingeladen, seinen Beitrag zur Verbesserung unseres Workflows zu leisten“, erklärt der Geschäftsführer Wolfgang Kern. Allein 18 Bioinformatiker und Anwendungsentwickler programmieren den ganzen Tag. „Alle Hierarchieebenen, von der Sekretärin bis zum Top-Management, sind an unseren Innovationen beteiligt“, betont die Geschäftsführerin Claudia Haferlach. Dabei übernimmt jeder seinen Teil der Verantwortung und trägt so zum Gelingen von Projekten bei.

Aufmerksamkeit durch Publikationen

Die Geschäftsleitung ist in der Forschungslandschaft sehr aktiv. Zur Leukämiediagnostik veröffentlichen die Top-Manager und ihr Team im Schnitt alle zehn Tage eine wissenschaftliche Publikation in Fachzeitschriften. Knapp 600 Aufsätze über die Diagnose oder die Therapie von Leukämie sind bereits erschienen. Als Reaktion auf diese Publikationen erhält das Unternehmen häufig Anregungen von außen, die die Geschäftsleitung dann wieder zurück ins Team leitet. Am Ende verfolgen wir nur eine Strategie: Wie können wir die Diagnostik für die Patienten verbessern und damit zu mehr Heilung führen?“, betont Torsten Haferlach. „Diesem übergeordneten Ziel muss sich alles unterordnen: von der Software über die Hardware bis zu den Prozessen.“

MLL Münchner Leukämielabor GmbH

Warum künstliche Intelligenz aus der Sicht von MLL für die Zukunft so wichtig ist, erläutert Prof. Dr. Dr. Torsten Haferlach.

Was leistet Ihr Labor, was Wettbewerber nicht leisten können?

Um Leukämie zu diagnostizieren, braucht man verschiedene Methoden. Unser Vorteil ist, dass wir Experten für alle Methoden unter einem Dach haben. Dank unserer digitalen Datenbank kann jeder Mitarbeiter jederzeit Einblick in die Ergebnisse anderer Kollegen nehmen. Dass mehrere Experten parallel am gleichen Befund arbeiten, ist einmalig in unserer Branche.

Welche Rolle spielt bei Ihnen die Digitalisierung?

All unsere Prozesse sind digitalisiert. Die Ergebnisse fließen in eine riesige Datenbank ein. Unsere selbst entworfenen Maschinen greifen auf diese Datenbank zu; damit haben wir ein „Internet of Things“ geschaffen. Für ein Spezialthema wie das, mit dem wir uns befassen, ist das etwas ganz Ungewöhnliches und nur möglich, weil wir eine so hohe Probenzahl bearbeiten. Im letzten Jahr haben wir 90.000 Proben zu diesem speziellen Thema zugeschickt bekommen – das ist etwa ein Drittel aller Proben in ganz Deutschland.

Was ist Ihre wichtigste Innovation der vergangenen zwei Jahre?

Wir setzen künstliche Intelligenz ein. Dadurch können wir die Befunde schneller liefern und eine zielgerichtetere Therapie vorschlagen. Wir haben zudem einen Prozess aufgebaut, mit dem wir pro Woche 300 Genome sequenzieren können. In unserem
Forschungsbereich brauchen wir vom Eintreffen der Probe bis zur Sequenzierung in einer klinischen Studie gerade einmal sieben Tage. Das ist nur möglich dank unserer speziellen Maschinen, kombiniert mit künstlicher Intelligenz und einer sicheren
Cloudlösung.

Was sind für Sie die größten strategischen Herausforderungen in den nächsten Jahren?

Eine große Herausforderung ist es, die Sicherheit unserer sensiblen Daten zu garantieren. Wir arbeiten schon jetzt absolut datenschutzkonform. Unsere Genomdaten beispielsweise liegen auf einem Cloudserver in Frankfurt und entsprechen den deutschen und europäischen Datenschutzstandards. Diesen Schutzstandard müssen wir auch in Zukunft beibehalten und sichern. Die zweite Herausforderung ist die Frage, wie weit wir mit künstlicher Intelligenz kommen und welche Möglichkeiten wir künftig noch haben werden, unsere Diagnostik für die betroffenen Patienten zu verbessern.

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Anna Riedl-Strasser

Projektberatung

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