Unternehmens­portrait
Interview Marcell Konradi

Konradi GmbH

2023

Baugewerbe/Handwerk

Hausbau

Größenklasse A

1 Auszeichnung

Wir denken Handwerk neu!“

Marcell Konradi, Geschäftsführer

v. l. n. r.: Mark Schilling (Geschäftsführer), Silvette Konradi-Medos (Personalleitung), Marco Rasten (Leiter Rechnungswesen), Marcell Konradi (Geschäftsführer)

Handwerk neu gedacht

Die Konradi GmbH ist Spezialist für Ausbau, Umbau und Sanierung. Trockenbau, Putz und Malerarbeiten sind die Kerngewerke der Firma. Die Geschäftsführer Mark Schilling und Marcell Konradi werden dabei von Bürohund Henry unterstützt.

Vor 70 Jahren wurde die Konradi GmbH als Malerbetrieb gegründet. Doch dabei ist es nicht geblieben: Der Mittelständler hat sich zu einem geschätzten „Partner für Bauwerk“ mit vielfältigen Qualifikationen entwickelt. Bei der Neuausrichtung haben vor allem durchdachte Innovationsprozesse dazu beigetragen, die Abläufe effizienter zu gestalten. Das Motto des Top-Managements, „scheinbar Unveränderbares zu verändern“, und die stetige Suche nach Optimierungspotenzialen, die die Struktur und das Miteinander verbessern, sind der Motor dieser Firma.

Über die ursprünglichen Tätigkeiten eines Malerfachbetriebs hinaus verfügt die Konradi GmbH heute über langjährige Expertise und versiertes Fachpersonal in den Bereichen Trockenbau, Korrosionsschutz, Wärmedämmung und Bodenbeschichtungen. Auch durchdachte Brandschutzkonzepte sind Teil des Portfolios. „Über die Jahre haben wir uns von einem Malerbetrieb zu einem Generalunternehmer im Innenausbau entwickelt“, sagt der Geschäftsführer Marcell Konradi.

Planen nach Zahlen

Die Erweiterung des Firmenangebots hat neue Strukturen notwendig gemacht: Heute werden alle Bereiche des Unternehmens durch individuelles Controlling erfasst und die daraus gewonnenen Zahlen regelmäßig analysiert. So können die Abläufe auf den Baustellen effizient geplant und die Erfolge einzelner Teams gemessen werden. Geschäftsführer Mark Schilling schätzt die neuen Möglichkeiten: „Die Zahlen geben Aufschluss über die Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Teams, was uns bei der Projektplanung enorm hilft.“ Um die Abläufe weiter zu verbessern, wurden die Arbeitsfahrzeuge mit einem maßgeschneiderten Lean-Management-System ausgestattet — ein bisher einmaliges Vorgehen in der Baubranche. Hierbei wurden die Transporter mit einem eigens entworfenen Regalsystem ausgerüstet, das genau an die Reihenfolge der Arbeitsschritte angepasst wurde. „Dadurch erreichen wir schnelle, reibungslose und technisch einwandfreie Abläufe auf jeder Baustelle“, erzählt er.

Digitale Tools im Handwerk

Marcell Konradi beschäftigt sich leidenschaftlich gern damit, hervorragende Arbeitsbedingungen für seine Mitarbeiter zu schaffen. Dazu gehört auch der Einsatz von Tablets auf der Baustelle und damit das papierlose Management von Termin- und Bauplänen. Mithilfe digitaler Tools werden Informationen just in time übermittelt und überdies ein tausend Geräte umfassender Maschinenpark projektspezifisch verwaltet. Das gewährleistet eine lückenlose Kommunikation und ein effizientes Arbeiten. Für Konradi ist klar: „Mit unserer Herangehensweise denken wir Handwerk stetig neu.“ Sieht man sich die innovative Veränderung des Unternehmens an, kann man dem Geschäftsführer der Konradi GmbH nur recht geben.

Das Innovationsklima der Konradi GmbH ist unter anderem dadurch geprägt, dass alle Mitarbeiter an einer transparenten Gehaltspolitik aktiv mitwirken. Mehr darüber von Marcell Konradi.

Sie haben ein transparentes Lohnsystem für Ihr Unternehmen entworfen und etabliert. Was war der Auslöser dafür, Ihre Mitarbeiter an der Gestaltung der Löhne mitwirken zu lassen?

Ich habe über Jahre branchenübergreifend beobachtet, dass Mitarbeiter, die häufiger nach einer Lohnerhöhung fragen, auch besser bezahlt werden. Die zurückhaltenden, stilleren Kollegen geraten ins Hintertreffen, obwohl sie fachlich auf Augenhöhe mit den anderen sind. Meine Vision war ein gerechteres Lohnsystem, in dem nicht allein das Top-Management über die Höhe des Gehalts entscheidet.

Wer sollte denn die Entscheidung treffen?

Auf den Baustellen arbeiten unsere Mitarbeiter in rotierenden Teamkonstellationen zusammen. Dadurch können sie auch am besten die Leistung ihrer Kollegen bewerten. Dies geschieht nun offiziell und transparent über ein Punktesystem. Alle bewerten sich untereinander, sodass sich je Mitarbeiter eine durchschnittliche Punktzahl und somit der individuelle Lohn ergibt. Natürlich fließen auch Bewertungen der Vorgesetzten oder von uns als Geschäftsführern ein. Aber unser Anteil an der Gesamtpunktzahl wiegt keinesfalls höher als der der Belegschaft.

Wie haben Sie diese Veränderung vorbereitet?

Vor dieser großen Entscheidung haben wir in separaten Workshops die Grundlagen für ein Punktesystem erarbeitet. Dabei stand zum ersten Mal im Mittelpunkt, welche Qualifikationen die Mitarbeiter bei der Zusammenarbeit mit ihren Kollegen schätzen. Zuerst wurden persönliche Qualitäten wie etwa Höflichkeit, Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit genannt. Auf der fachlichen Ebene waren sich alle einig, dass eine größere Verantwortung eine bessere Bezahlung rechtfertigt.

Was sind Ihre Erfahrungen mit dem Lohnsystem?

Durch das transparente Vorgehen hat sich das gegenseitige Vertrauen spürbar verbessert. Alle wissen nun, welche Bewertungsfaktoren ihrem Lohn zugrunde liegen und können dies für ihre persönliche Entwicklung entsprechend nutzen.

Haben Sie noch weitere Ideen, wie Sie das Innovationsklima verbessern möchten?

Ich habe hervorragende Erfahrungen mit individuellem Coaching gemacht und mir immer gedacht: Es wäre toll, dies all meinen Mitarbeitern zu ermöglichen. Das ist zwar ungewöhnlich in unserer Branche, aber genau an Punkten wie diesen setzt unser Vorhaben an, Handwerk neu zu denken!

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