In aller Munde

Die Ideen zu einer neuen elektrischen Zahnbürste kamen Stefan Walter und Florian Kiener auf einer WG-Party, auf der sie feststellten, dass viele Freunde noch eine Handzahnbürste nutzten. Also entwickelten sie eine elektrische Zahnbürste mit sechs Wochen Akkulaufzeit, die Technologie und Nachhaltigkeit verbindet, und gründeten die happybrush GmbH. Mittlerweile haben sie rund 50 weitere Mundpflegeartikel im Programm. Zahlreiche Innovationserfolge beweisen ihr ausgesprochen gutes Gefühl für neue Trends und Optimierungen.

Nachhaltig, ästhetisch, technisch gut — das sind die drei Voraussetzungen, die die Gründer definiert haben und die alle neuen Produkte erfüllen müssen. „Wir sind große Fans von kundenrelevanten Innovationen“, sagt Stefan Walter. „Die Produkte müssen stets auch einen Mehrwert für den Kunden bieten.“ Über 12 Millionen verkaufte Produkte seit dem Start des Unternehmens im Jahr 2016 können sich sehen lassen — und sie helfen auch sozial: Ein Teil der Umsätze wird regelmäßig an ein Wasserprojekt in Afrika gespendet, derzeit in Kooperation mit PLAN International.

Interner Open-Innovation-Ansatz

„Bei uns ist jeder hoch motiviert und schaut über seinen Tellerrand hinaus“, berichtet Florian Kiener. Nicht nur die Ingenieure und Designer haben gute Ideen: Auch zum Beispiel ein Kollege aus dem Bereich Finanzen hat schon die Idee zu einem neuen Produkt beigesteuert. „Bei uns gilt intern der Open-Innovation-Ansatz. Es agiert also jeder als kleiner Unternehmer im Unternehmen und wächst somit über seinen Horizont hinaus“, ergänzt Kiener. Damit auch genügend Freiräume bleiben, um tiefer in die eigenen Projekte einsteigen zu können, gibt es regelmäßig meetingfreie Vormittage und Brainstormingrunden mit Kollegen aus unterschiedlichen Abteilungen. Das bringt immer wieder Auftrieb: Manche Projekte im Haus konnten in nur wenigen Tagen von der Idee bis zum fertigen Konzept entwickelt werden. Für Feedback auf neue Produktideen arbeitet man mit Fokusgruppen und Online-Umfragen, außerdem tauscht man sich mit Produktionspartnern aus.

Persönliches Social-Media-Marketing

Das Marketingbudget des Startups ist nicht sehr groß, trotzdem wollen die Gründer das Optimum herausholen: Statt die medizinischen Vorzüge ihrer Produkte zu loben, setzen sie vor allem in den Social-Media-Kanälen auf den persönlichen Touch und zeigen dort Konsumenten, wie sie Gutes für ihre Zähne und ihre Umwelt tun. Sei es durch die Schallzahnbürste aus recyceltem Material, die Aufsteckbürsten aus nachwachsenden Rohstoffen oder die Mundspülung in der recycelten Flasche. Die Ideen für nachhaltige und ästhetische Innovationen werden dem kreativen Team in München noch lange nicht ausgehen.