Unternehmens­portrait

ESK-SIC GmbH

2023

Chemie/Kunststoff

Neue Materialien/Werkstoffe

Größenklasse B

1 Auszeichnung

v. l. n. r.: Matthias Hausmann (Geschäftsführer), Anne-Marie Reit (Marketing/Assistant to the Management)

Recycling, wie es sein sollte

Gemeinsam mit einem Fraunhofer-Institut hat die ESK-SIC GmbH mit Sitz in Frechen eine Recyclingtechnologie entwickelt für Siliciumcarbid, dessen chemische Formel „SiC“ lautet. Dank dieser Technologie lassen sich CO2-bezogene Emissionen deutlich reduzieren. Das Top-Management des traditionsreichen Herstellers von SiC-Körnungen und -Fraktionen war von Anfang an ein gutes Team mit den externen Wissenschaftlern. Im Hinblick auf die internen Innovationsprozesse sorgt es dafür, dass die Mitarbeiter viel Freiraum für eigene Ideen erhalten.

Schon seit mehr als 100 Jahren wird rohes Siliciumcarbid für industrielle Anlagen hergestellt — allerdings mithilfe des sehr energieintensiven Acheson-Verfahrens, bei dem pro Tonne zusätzlich ungefähr 4,2 Tonnen CO2 emittiert werden. Für die Geschäftsführung von ESK-SIC ist dies in Zeiten des Klimawandels und der Nachhaltigkeit ein Unding! Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme in Dresden hat man deshalb seit 2010 intensiv an einer Alternative geforscht. Immer voll involviert: das Top-Management sowie Dr. Stefan Wild, der Forschungs- und Entwicklungsleiter.

Neue Produktionsanlage im Bau

Der Einsatz hat sich gelohnt, denn ESK-SIC und das Fraunhofer-Institut haben ein patentiertes Recyclingverfahren entwickelt, bei dem benutztes SiC zu hochwertigem Roh-SiC verarbeitet wird. „So schaffen wir es, die CO2-Emission pro produzierter Tonne SiC auf 0,75 Tonnen zu reduzieren“, erläutert der Geschäftsführer Matthias Hausmann. Welches Einsparpotenzial das neue Verfahren hat, verdeutlicht der globale Siliciumcarbidbedarf pro Jahr: rund eine Million Tonnen! Mit Blick auf seinen Lebenszyklus wird SiC dank dieser Prozessinnovation von einem Cradleto-Waste-System in ein Circular-Economy-System transferiert. Parallel mit Erreichen der Marktreife der neuen Technologie beschloss die Geschäftsführung, am Standort in Frechen eine entsprechende Produktionsanlage zu planen. Sie wird eine Gesamtkapazität von etwa 12.000 Tonnen SiC-Recycling pro Jahr erreichen und soll Ende 2024 ihren Betrieb aufnehmen.

Flache Hierarchien von Anfang an

Die Entstehung des neuen Recyclingverfahrens ist für Matthias Hausmann ein Musterbeispiel dafür, wie mitarbeiterbezogene Motivationsanreize zur Technologieentwicklung beitragen können. Man habe jedem den nötigen Freiraum gelassen, eigene Ideen und Visionen zu entwickeln. Bereits mit der Gründung von ESK-SIC 1998 setzte man auf extrem flache Hierarchien und kurze Entscheidungsprozesse. Bestens bewährt haben sich darüber hinaus regelmäßige Innovationsworkshops und ein betriebliches Vorschlagswesen. Alles in allem also ein prima Klima für Innovation.

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Anna Riedl-Strasser

Projektberatung

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