Unternehmens­portrait
Interview Dr. Nicolas Sachsenberg

BAG Diagnostics GmbH

2022

Medizintechnik

Größenklasse A

1 Auszeichnung

Unsere Team-DNA ist geprägt von einem produktiven und herzlichen Miteinander.“

Dr. Nicolas Sachsenberg, Geschäftsführer

v. l. n. r.: Dr. Ingo Meier (Geschäftsbereichsleiter), Laurin Ruppert (Teamleiter Forschung & Entwicklung), Dr. Rolf Marell (Leitung F&E), Timo Nicklas (Leitung Controlling)

Mit Weitsicht und Detailverliebtheit

BAG Diagnostics hat sich auf die innovative Diagnostik für die Bereiche Transplantation, Transfusion, Humangenetik und Infektiologie spezialisiert. Bei allen Produkten wird viel Wert auf Genauigkeit und Anwenderfreundlichkeit gelegt.

Die Entwicklung, die Produktion und der Vertrieb von In-vitro-Diagnostika sind das Spezialgebiet der BAG Diagnostics GmbH mit Sitz im mittelhessischen Lich. In hauseigenen Laboratorien werden unter anderem eigene Testsysteme und Reagenzien für die immunologische Typisierung von Organ- und Blutspendern entwickelt. Um Prozesse zu verschlanken und Kernkompetenzen zu stärken, hat das Top-Management zwei operative Bereiche in eigenständige Firmen überführt. Wichtig ist Geschäftsführer Dr. Nicolas Sachsenberg eine vertrauensfördernde Atmosphäre.

Während der Coronapandemie sagten Kliniken Operationen ab oder verschoben sie, um Intensivbetten freizuhalten. Für die BAG Diagnostics GmbH hatte dies direkte Folgen: Das Geschäft mit diagnostischen Tests für Bluttransfusionen und Transplantationen brach ein. Um Arbeitsplätze und Umsätze zu sichern, war Kreativität gefragt. Das Unternehmen setzte daher auf einen PCR-Test, der innerhalb von nur 39 Tagen entwickelt und CE-zertifiziert wurde. Dies gelang, weil bei dem Mittelständler Innovationen über sehr schlanke Prozesse vorangetrieben werden. Dabei baut man auf den Ideenreichtum, der aus den einzelnen Fachbereichen kommt.

Innovative Prozesskultur

Wurde eine neue Idee entwickelt und realisiert, wird der „Key Performance Indicator“ zur Erfolgskontrolle herangezogen. Produkt- oder Organisationsinnovationen werden laufend mittels verschiedener Prozesse forciert. So fließen aktuelle Trends und Input von außen in die Meetings ein, in denen potenzielle Innovationen diskutiert werden. Wenn es schnell gehen muss, wird kurzfristig ein „Start-Stop-Keep“-Meeting einberufen. Auch bei der Einführung des PCR-Tests funktionierte dieses Verfahren perfekt. So flossen Wünsche der Anwender direkt in die Produktion ein – etwa die Überprüfung menschlichen Genmaterials, um falsch-negative Ergebnisse sicher auszuschließen.

Vertrauen schaffen

Die Geschäftsführung folgt zwei zentralen Führungsgrundsätzen: Vertrauen und produktives Miteinander. „Wir glauben, dass Innovationen nur von Teams entwickelt werden, nicht von Einzelpersonen. Daher setzen wir auf vertrauensfördernde Maßnahmen“, sagt Dr. Nicolas Sachsenberg. Mit seinem Leitungsteam nutzt der Geschäftsführer ein Management-Framework, das die Bereiche Menschen, Strategie, Ausführung und Cash betrachtet. So soll die Ausrichtung und Skalierbarkeit des Unternehmens verbessert werden. Eine aktuelle Entscheidung des Top-Managements erwies sich als goldrichtig: die Aufsplittung von zwei operativen Bereichen in eigene Firmen. So entfallen Abstimmungen, die Kernkompetenzen werden gestärkt, und die Teams haben mehr Freiheiten, neue Ideen auszuprobieren und zu realisieren.

Wie die Geschäftsführung der BAG Diagnostics bei den Mitarbeitern den Mut zu neuem Denken fördert und damit ein lebhaftes Innovationsklima schafft, erzählt Dr. Nicolas Sachsenberg.

Auf welchem Weg gelangen Ideen aus dem Team zur Geschäftsführung?

Wir haben dafür verschiedene Verfahren etabliert. In der Praxis treten am häufigsten Mitarbeiter direkt an den F&E-Leiter oder die Geschäftsführung heran. Vieles läuft auch auf Zuruf. Mir sind kurze Wege wichtig. Neue Kollegen ermutigen wir explizit, ihre Ideen und Sichtweisen proaktiv einzubringen. Bewährt hat sich auch ein Kreativtag, der wiederholt werden soll – mehr als ein Drittel der Belegschaft nahm daran teil. Spielerisch wurden hier verrückte Ideen entwickelt, ganz abseits der Norm. Parallel dazu finden natürlich regelmäßig Strategiemeetings und Treffen mit dem Beirat statt.

Wann und wie entstehen die besten Projekte?

Sie entstehen in einem Klima, das von gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägt ist, und das Leistungsfreude, Innovationskraft und Mut zu neuem Denken fördert. Wir sind Menschen, die für unseren Beruf brennen. Mir ist wichtig, dass wir eine Atmosphäre haben, in der jeder sein Feedback geben kann und keine Angst haben muss, wenn etwa sein Projekt nicht weiterverfolgt wird. Bewusst fördern wir kontroverse Haltungen. Dies ist auch Kriterium bei Einstellungen, wo wir mehr denn je auf Diversität achten.

Wie wichtig ist Fortbildung in Ihrem Unternehmen?

Die kontinuerliche Weiterentwicklung unserer Produkte und Dienstleistungen erfordert qualifizierte Mitarbeiter. Mithilfe eines bewährten Fortbildungsmanagements fördern wir daher das Wissen im Team, zumal wir im überwachten Medizinbereich tätig sind. Zusätzlich ermöglichen wir über ein agiles Managementtool auch den Beschäftigten in der Qualitätssicherung oder im Vertrieb Zugang zu strategischen Fragestellungen – beispielsweise zum Thema Liquidität. So wächst das unternehmerische Denken in allen Bereichen von BAG Diagnostics.

Was hat es mit der „Kundenbrille“ auf sich, wenn es um Innovationen geht?

Sie steht symbolhaft für unsere Vorgehensweise, uns immer wieder an den Anforderungen unserer Kunden und Partner auszurichten und innovative Produkte und Lösungen stets aus deren Perspektive heraus zu entwickeln. Das setzt allerdings voraus, dass wir neugierig sind, eigenverantwortlich handeln und mit den Kunden und innerhalb der Firma ein Miteinander leben und zu einer eingeschworenen Familie werden.

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