Innovationsaward TOP 100-Sieger 2025

Unternehmensportrait

TNL Umweltplanung Frank Bernshausen e. K.

Unternehmensportrait

Durch KI-Einsatz schneller planen

Biologen und Umweltwissenschaftler, Geografen und Ökologen — das erwartet man in einem Umweltplanungsbüro. Doch das Team von TNL Umweltplanung Frank Bernshausen e. K. um die Geschäftsführung Julia Krimkowski, Frank Bernshausen und Anton Kohl  ist noch vielseitiger aufgestellt: Rund fünf Mitarbeiter des bundesweit tätigen Büroverbunds für Umweltfachplanungen und Genehmigungsberatung befassen sich Vollzeit mit der Entwicklung von KI-Anwendungen, wie sie bisher für den Planungsprozess nicht existieren. Der Vorteil: schnellere Bearbeitung mit weniger Manpower.

Entlassen wird deshalb aber niemand: Im Gegenteil, die Unternehmensgruppe, die in den vergangenen 31 Jahren von 3 auf 210 Mitarbeiter gewachsen ist, befindet sich weiter auf Expansionskurs und will in den nächsten Jahren die Mitarbeiterzahl auf knapp 300 steigern. Das liegt an den Herausforderungen an der Energiewende, etwa in der Leitungstechnik und im Anlagenbau, aber auch an den Planungen für die Modernisierung des Schienennetzes sowie an neuen Aufgabenfeldern wie dem Hochwasserschutz.

v.l. Anton Kohl, Julia Krimkowski, Frank Bernshausen, Geschäftsführer

Fach- und Digitalexperten arbeiten Hand in Hand

„Durch den Einsatz von KI setzen wir in unseren Kernkompetenzen Ressourcen frei, die es uns ermöglichen, unser Gesamtportfolio zu erweitern und zum Komplettanbieter zu werden, zum Beispiel durch den Ausbau unserer Aktivitäten in den Bereichen Hochwasserschutz, Klimaschutz und Biodiversität“, erklärt Gründer und Geschäftsführer Frank Bernshausen. Er betont, dass in die KI-Projekte des Unternehmens auch zahlreiche Mitarbeiter außerhalb der IT-Abteilung eingebunden sind. „Die KI ist nur ein Werkzeug, sie kann nur so gut sein, wie die Fakten, mit denen sie gefüttert und trainiert wird. Deshalb ermutigen wir unsere Fachexperten, aktiv und eng mit der Digitalabteilung zusammenzuarbeiten, um das Ganze so zu konfigurieren, dass es Sinn macht“, sagt Bernshausen weiter.

Standortübergreifender Austausch

Rund 95 % der Mitarbeiter in den Planungsbüros sind Akademiker, die sich für ihr Anliegen engagieren und immer wieder eigene Ideen einbringen. Zum einen, weil sie beständig dazu ermuntert werden — so werden Ideen und Verbesserungsvorschläge in den jährlichen Feedbackgesprächen systematisch abgefragt. Zum anderen fördert die Unternehmensgruppe den standortübergreifenden Austausch von Ideen und Erfahrungen und lässt den Mitarbeitern viel Freiraum. „Die meisten KI-Schulungen, die bei uns angeboten werden, hat nicht die Geschäftsleitung ausgesucht, sondern sie sind durch Vorschläge von Mitarbeitern initiiert worden“, erläutert Geschäftsführer Frank Bernshausen.

TNL Umweltplanung Frank Bernshausen e. K.

2025

Umweltschutz/-technik

Kommunal

Größenklasse B

2 Auszeichnungen

Kontakt

Raiffeisenstraße 7
35410 Hungen

06402 51962100
mail@tnl-umwelt.de
https://www.tnl-umwelt.de

Interview mit Anton Kohl und Frank Bernshausen

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Interview mit Anton Kohl und Frank Bernshausen

Zur Innovation gehört immer auch der Blick über den Tellerrand, berichten Anton Kohl und Frank Bernshausen von TNL.

Sie haben durch Prozessinnovationen in den vergangenen Jahren eine Ergebnisverbesserung von rund 20 % erreicht. Was war der Haupttreiber?

FB: Wir haben eine neue Methodik zur Erstellung von Habitatpotenzialanalysen entwickelt. Dabei arbeiten wir mit der Auswertung und Verschneidung verschiedener Geodaten, aus denen wir Analogieschlüsse ziehen können. Das macht unsere Gutachten schneller und unabhängiger von Jahreszeiten und Witterungseinflüssen. Dieses Verfahren hat sich bereits in der Praxis bewährt und kann in Zukunft durch den Einsatz von KI noch weiter optimiert werden.

Gibt es weitere aktuelle Innovationserfolge zu vermelden?

FB: Gemeinsam mit zwei anderen Büros haben wir das Joint Venture „Predict Bird GmbH“ gegründet, das eine neue Methodik entwickelt hat, um die Genehmigung von Windkraftanlagen deutlich zu beschleunigen. Gemeinsam haben wir bestimmte Vogelarten mit Sendern ausgestattet, um Daten über ihr Raumnutzungsverhalten zu gewinnen. Diese Millionen von Telemetriedatensätzen haben wir dann als Trainingsdaten verwendet, um das Verhalten in ausgewählten Räumen abzuleiten. Das können wir nun mit KI-Anwendungen auf verschiedene Standorte übertragen. So können wir das Kollisionsrisiko neu geplanter Windkraftanlagen abschätzen, ohne vor Ort zu sein, und Planungsverfahren um mehrere Monate verkürzen.

„Pilotprojekte und neue Methoden stärken unsere Position als Vorreiter.“

Anton Kohl und Frank Bernshausen, Geschäftsführer

Welche Rolle spielt Open Innovation in Ihrem Unternehmen?

AK: Die Zusammenarbeit mit Partnerunternehmen, der Blick über den Tellerrand und der Kontakt zu Wissenschaft und Bildung sind aus unserer Sicht entscheidende Erfolgsfaktoren. Aktuell beteiligen wir uns beispielsweise an einem Forschungsprojekt der Hochschule Coburg, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. Es geht um kommunale Klima- und Daseinsvorsorge. Das betrifft Fragen des Hochwasserschutzes ebenso wie den Umgang mit Engpässen in der Wasserversorgung, etwa bei Trockenheit. Eine wichtige Aufgabe dabei ist es, Flächen zu finden, die sich als Hochwasserrückhalteräume eignen und die helfen, Überflutungen in Alt- und Innenstädten zu vermeiden. Auch hierfür entwickeln wir neue, KI-gestützte Methoden und Ansätze.

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