Mit neuen Methoden am traditionsreichen Markt

Viele mittelständische Unternehmer suchen einen Nachfolger. Nicht immer, weil sie in den Ruhestand gehen wollen, sondern auch, weil sie merken, dass die Firma für sie mehr und mehr zur Last wird. Die Sonntag Corporate Finance GmbH hat sich auf die Fahnen geschrieben, diese inhabergeführten Unternehmen zu unterstützen und für sie Investoren oder Käufer zu suchen. Rund 50 Mandate pro Jahr wickeln die Experten erfolgreich ab. Dabei gehen sie unkonventionelle Wege.

Der größte Wunsch der Unternehmer ist es meist, dass andere nicht davon erfahren, dass sie sich zurückziehen wollen. Genau diesen Wunsch kann die Sonntag Corporate Finance erfüllen: „Wir haben ein anonymes Bieterverfahren entwickelt, bei dem die Teilnehmer nicht wissen, für welche Firma sie bieten“, erklärt der Geschäftsführer Patrick Seip. Was in der Branche und auch von manchem konservativen Kunden belächelt oder gar diskreditiert wird, funktioniert in der Praxis hervorragend: Im Schnitt bekommt ein Unternehmer in drei Monaten 15 Angebote, aus denen er das Beste auswählen kann.

Einsatz künstlicher Intelligenz

„Wir stellen unsere Prozesse ständig infrage und suchen nach weiterem Verbesserungspotenzial“, sagt der Geschäftsführer Julian Will. Das führt zu einer höheren Effizienz: Was früher 1.200 Arbeitsstunden brauchte, soll künftig nur noch ein Sechstel an Arbeitszeit benötigen. Mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz will man die Prozesse vor allem beim Research beschleunigen. Eine weitere Folge der Verbesserungsmaßnahmen ist mehr Transparenz für die Kunden. „Wir machen unseren Erfolg durch detailliertes Screening, Reporting und Controlling der Projekte kalkulierbar und messbar“, erläutert Will.

Interdisziplinäres Team

Alle Mitarbeiter in dem jungen 30-köpfigen Team wissen, dass das Management großen Wert auf innovatives Denken legt. Viele von ihnen sind technikaffin, und sie bringen die unterschiedlichsten Voraussetzungen mit: Sie sind Betriebswirtschaftler, Philosophen, Mathematiker und Soziologen – und passen damit bestens zu Inhaber Thomas Sonntag, der Historiker ist und das Geschäft mit Mergers & Acquisitions in einer der größten deutschen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften kennengelernt hat. „Uns allen ist gemein, dass wir den Markt verändern wollen“, sagt Sonntag. Zahlreiche neue Ideen kommen auch aus dem unternehmenseigenen Start-up Nachfolgekontor GmbH, das sich auf Firmen mit einem kleineren Umsatz spezialisiert hat. Was dort ausprobiert und für gut befunden wird, funktioniert mitunter auch in der Muttergesellschaft.