Dass die Pflegerinnen und Pfleger bei der Wohngemeinschaft für Senioren GmbH (WGfS) ihr Herz auf der Zunge tragen, spürt der Besucher auf Anhieb: Offen gehen gleich zwei Mitarbeiterinnen auf ihn zu und fragen, wie sie weiterhelfen können. Eine Gedächtnisstütze tragen sie unter dem Arm – jeder aus dem Pflegeteam nutzt ein Tablet zur Dokumentation der Pflegeverläufe. Damit hat Klaus Ziegler die Bürokratie im Haus drastisch vereinfacht. Er ist Ingenieur im Ruhestand und der Ehemann der Gründerin der WGfS, Rosemarie Amos-Ziegler.
Innovativ war Rosemarie Amos-Ziegler schon vor 30 Jahren. Denn die heute im Wohn-, Teilhabe- und Pflegegesetz empfohlenen Wohngruppen standen von Anbeginn im Mittelpunkt ihres Konzepts für die stationäre Pflege. Beim Besuch im Haus „Casa Medici“ in Filderstadt ist denn auch kaum ein Bewohner in seinem Zimmer. Alle treffen sich in den Gemeinschaftsräumen. Die geistig Regen schwätzen miteinander, lesen oder spielen etwas. Und die Demenzkranken im dritten Stock leben zwar in ihrer eigenen Schattenwelt, sind aber nie allein. Das liegt auch daran, dass im „Casa Medici“ auf vier Demenzpatienten stets ein Pfleger kommt – ein Novum in der Branche.
Beschützter Raum
Ganz kurz nur ist der Besucher irritiert – alle Ein- und Ausgangstüren sind verschlossen. Das klärt die Pflegedienstleiterin Saskia Blachut auf: „So schützen wir unsere Patienten mit schwerer Demenz vorm Ausbüxen. Aber jeder, der noch geistig rege und mobil ist, kennt den Code und kann sich frei bewegen.“ Und man spürt allerorten, dass die Pflegekräfte hier alle Patienten liebevoll betreuen – ganz nach dem von allen Mitarbeitern gemeinsam erarbeiteten Leitsatz: „Wir wollen den Schatz in jedem Einzelnen entdecken.“ Dies ist auch ein Versprechen an die Bewohner und ihre Angehörigen. Vertrauen und Respekt leben die ausnahmslos qualifizierten Fachkräfte mit einem Lächeln im Gesicht tagein, tagaus.
Moderne Methoden schaffen Freiraum
Damit viel Zeit für die eigentliche Pflege bleibt, hat Klaus Ziegler die Administration im Haus revolutioniert und die Bürokratie zurückgeschraubt: „Wenn man sieht, wie viel Zeit die Dokumentation frisst, ist der Schritt zur IT-Lösung überfällig,“ sagt er. Dabei ist ein zentrales Element die Pflegesoftware „MediFox“: Installiert auf Care-Pads, erlaubt sie eine komplett elektronische Dokumentation – von der Zeit- und Leistungserfassung bis zur Speicherung von Vitalwerten, Wundverläufen oder besonderen Tagesereignissen. So ist selbst nach dem Schichtwechsel der nächste Pfleger auf dem aktuellen Stand. Ganz ohne lange Übergaben.
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