Unternehmens­portrait
Interview Thomas Hinrichs und Malte Schneider

Berner International GmbH

2023

Pharma/Labortechnik

Größenklasse B

1 Auszeichnung

Wir wollen die Besten sein, wenn es um Sicherheit im Labor geht.“

Thomas Hinrichs und Malte Schneider, geschäftsführende Gesellschafter

v. l. n. r.: Thomas Hinrichs (Geschäftsführender Gesellschafter), Malte Schneider (Geschäftsführender Gesellschafter)

Vorreiter in Sachen Laborsicherheit

Berner ist ein Spezialist für pharmazeutische und biotechnologische Schutzsysteme, vor allem von Sicherheitswerkbänken. Die Sicherheitswerkbank „claire neo“ setzt neue Maßstäbe hinsichtlich der Anpassungsmöglichkeiten künftiger Laborarbeitswelten.

Wer nach einem Papiertaschentuch fragt, verlangt oft schlicht und einfach ein „Tempo“-Taschentuch. Der Markenname ist zum Synonym geworden für das Produkt. Nur wenige Unternehmen erreichen eine solch starke Markenpositionierung. Der Berner International GmbH, die durch ihr innovationsförderndes Top-Management und ihre Innovationserfolge überzeugt, ist genau das gelungen. Denn wenn es um Sicherheitswerkbänke geht, spricht man in der Branche oftmals schlicht und ergreifend von „Berner-Boxen“.

Die erste Sicherheitswerkbank aus dem Hause Berner wurde 1984 entwickelt und produziert. Damals traten strengere Arbeitsschutzvorschriften für die individuelle Herstellung von Chemotherapeutika im Rahmen der Krebstherapie in Kraft. Beim Umgang mit Zytostatika musste das Personal von Produktions- und Krankenhausbetrieben und Apotheken besser geschützt werden. Denn wenn die Haut, die Schleimhäute und die Atemwege mit derart toxischen Medikamenten in Kontakt kommen, können sie im Extremfall Krebs auslösen.

Alles für die Laborsicherheit

Mit Sicherheitswerkbänken, deren Kernelemente effiziente Lüftungs- und Filtrationssysteme sind, war Berner europaweiter Pionier in Sachen Arbeitsschutz im Labor. Der Mittelständler hat sich in 40 Jahren zum Qualitäts- und Innovationsführer für Laborsicherheit entwickelt. Das Top-Management hat seither diesen Vorsprung stetig ausgebaut, unter anderem durch intensive Forschungstätigkeiten. Einer der jüngsten Erfolge ist die Anpassung der Größen der Sicherheitswerkbänke an das sogenannte Rastermaß. Denn um eine effiziente Flächennutzung und Kostensenkung zu erreichen, wird die Grundfläche von Laboren tendenziell im 300-mm-Raster von Architekten geplant und ausgeführt. Viele Labormöbel und Laborgeräte entsprechen bereits heute diesem Rastermaß. Mit der digitalen Übertragung von Daten aus der neuen Sicherheitswerkbank „claire neo“ in Softwaresysteme zwecks Monitoring, Ferndiagnose und künftiger Fernwartung setzt das Unternehmen neue Maßstäbe.

Unterschiedliche Perspektiven

Seit 2011 wird das Unternehmen mit Sitz in Elmshorn von Thomas Hinrichs und Malte Schneider geführt. Sie haben nicht nur die Geschäftsführung übernommen, sondern auch alle Firmenanteile. „Malte Schneider ist der kaufmännische Kopf, ich bin der technische. Wir arbeiten sehr gut zusammen und entscheiden auch alles gemeinsam. Dabei haben wir immer zwei unterschiedliche Perspektiven, was ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg ist“, erklärt Thomas Hinrichs. Ein Erfolg, der sich auch an den Zahlen zeigt: Seit 2011 hat sich die Zahl ihrer Beschäftigten mehr als verdoppelt.

Wie die Berner International GmbH ihre Innovationsprozesse neu aufstellt, erklären Thomas Hinrichs und Malte Schneider.

Wie hat sich Ihr Innovationsmanagement in den letzten zwei Jahren verändert?

Wir haben im Frühjahr 2021 einen umfangreichen Innovationscheck von der Wirtschafts- und Technologieförderungsgesellschaft Schleswig-Holstein bei uns durchführen lassen und daraus eine Reihe von Maßnahmen abgeleitet. So haben wir seit diesem Jahr die Zahl der Kreativtage für die Mitglieder unseres Managementteams verdoppelt. Außerdem bauen wir gerade die neue Abteilung „Strategie und Business Development“ auf, weil wir davon überzeugt sind, dass wir uns enorme Geschäftschancen erschließen können, wenn wir neue Wege gehen. Wir wollen nicht Mainstream sein, nicht das machen, was alle machen; vielmehr wollen wir besondere Lösungen bieten, kreative Vertriebswege beschreiten und besondere Kunden ansprechen. Und das gelingt nicht, wenn man sich damit nur nebenbei befasst.

Sie erhalten kontinuierlich neue Patente. Wie kann ich mir Ihre Forschungs- und Entwicklungstätigkeit vorstellen? vorstellen?

Impulse und Ideen für Forschungsprojekte erhalten wir unter anderem durch unsere Kunden, Marktbeobachtungen sowie Normungs- und Gremientätigkeiten und dank des stetigen Austauschs mit entsprechenden Forschungseinrichtungen. Hieraus resultieren Projekte für die Grundlagenforschung oder die Entwicklung von Prototypen. Naturgemäß sind nur wenige Forschungsprojekte erfolgreich, um am Ende ein Produkt vermarkten zu können und idealerweise patentieren zu können. Unser Hauptforschungspartner ist das Institut für Umwelt & Energie, Technik & Analytik e. V. in Duisburg, mit dem wir viele Themen angehen. Darüber hinaus forschen wir an praxisnäheren Themen im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand.

Welche Themen beschäftigen Sie derzeit besonders?

Beim Thema Energieeffizienz sind wir einer der weltweiten Pioniere. Schon 2010 haben wir uns in einem Forschungsprojekt intensiv mit dem Energiebedarf und den steigenden Betriebskosten von Sicherheitswerkbänken beschäftigt. Durch die Auswahl von energieeffizienten Komponenten, einer ausgeklügelten Luftströmungstechnik und einer An- und Abschaltautomatik wird der Stromverbrauch und der CO2-Ausstoß um bis zu 84 % reduziert. Im Bereich der Sprachsteuerung kooperieren wir mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Diese Technologie soll dazu beitragen Gefährdungspotentiale wie Kontamination, so weit wie möglich zu reduzieren.

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Anna Riedl-Strasser

Projektberatung

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