Unternehmens­portrait
Interview Markus Dauber

Volksbank eG – Die Gestalterbank

2021

Finanzen/Versicherung

Größenklasse C

1 Auszeichnung

Wir gestalten Veränderungen aktiv mit – denn wir sind die Gestalterbank.“

Markus Dauber, Co-Vorstandsvorsitzender

Zukunftsgestalter statt Filialverwalter

Die Volksbank eG – Die Gestalterbank ist eine der ältesten und größten Genossenschaftsbanken in Deutschland. Sie ist in Wertschöpfungsteams organisiert und bietet ihren Mitgliedern individuelle Konzepte für alle finanziellen Bedarfe.

Mit dem vielleicht etwas behäbig wirkenden Leiter eines Kreditinstituts hat Markus Dauber, der Co-Vorstandsvorsitzende der Volksbank eG – Die Gestalterbank, wenig gemein. Auch hört der agile Macher das Wort „Institut“ nicht gern, er spricht lieber von einem „Unternehmen in der Branche Banken und Finanzen“. Und Unternehmen haben keine Bestandsgarantie, sondern stehen im Wettbewerb. Einem Wettbewerb, dem der gesamte Vorstand mutig die Stirn bietet. Der hält die Bank auf Wachstums- und Innovationskurs und verschafft ihr eines: Zukunft.

Co-Vorstandsvorsitzender – so heißt es auf der Visitenkarte von Markus Dauber. Davor allerdings steht noch eine andere Bezeichnung, und die charakterisiert seine Geisteshaltung ziemlich genau: „Zukunftsgestalter.“ Den Blick in Richtung Zukunft lenken, das zeichnet seine Geschäftsstrategie aus. „Wenn man Geschäftsstrategien entwickelt, kann man wachstumsorientiert denken oder kostenorientiert. Wir haben uns ganz auf das Thema Wachstum und Innovation konzentriert“, erklärt Dauber. Die Schwungmasse der Bank ist mit einer Fusion deutlich gewachsen. Wachstum entstand aber auch dank der Ausweitung bestimmter besonderer Geschäftsfelder.

Expertise nutzen und Nischen besetzen

So hat sich die Bank vor allem auf vier Gebieten zu einem bundesweit relevanten Player entwickelt: im Zahlungsverkehr im sogenannten Händler-Kunden-Geschäft, in der Mittelstandsfinanzierung, in der M&A-Finanzierung und in der Bauträger- und Projektfinanzierung. „Wir gehen über Kooperationspartner und Netzwerke sehr selektiv in wachstumsintensive Felder und besetzen dort Nischen, in denen wir eine besondere Expertise haben oder aufbauen“, erläutert Markus Dauber. Dabei scheut sich das Unternehmen nicht, technologisches Neuland zu betreten, etwa bei In-App-Payment oder der Integration von Paymentlösungen in Kassensysteme. Hier wurde zum Beispiel ein Leistungsangebot entwickelt, das mittlerweile sogar in der SAP-Arena zum Einsatz kommt.

Wachstumsmarkt Zahlungsverkehr

Besonders beeindruckend ist der Erfolg der Bank im Zahlungsverkehr. 2005 waren hier 5 Mitarbeiter tätig, heute sind es 230 in 5 Unternehmen in ganz Deutschland. Dank der intensiven Betreuung großer Filialketten hat das Unternehmen auf diesem Gebiet mehr als ein Jahrzehnt Vorsprung. „Wir sind in diesem Feld gewachsen, weil wir nicht nur Bezahlterminals aufgestellt haben, sondern durch unsere Softwarelösungen auch gleich die Zahlungsverkehrsprozesse und die Prozesse der Finanz- und Warenwirtschaft unserer Kunden optimiert haben“, berichtet Dauber. Er will künftig noch weitere Wachstumsfelder ins Visier nehmen – wie könnte es bei einem Zukunftsgestalter auch anders sein?

Volksbank eG - Die Gestalterbank

Wie das inspirierende Innovationsklima und die neuen Organisationsformen bei der Volksbank eG – Die Gestalterbank aussehen, erklärt Markus Dauber.

Was zeichnet das Innovationsklima Ihres Hauses aus?

Institutionen existieren nie aus einem reinem Selbstzweck heraus. Sie haben immer einen Entstehungsgrund, ein „Warum“. Genossenschaftsbanken sind ursprünglich mit dem Ziel entstanden, die Kultur der Selbstständigkeit zu fördern und ihren  Mitgliedern zu helfen, mit den sozialen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und technologischen Herausforderungen der damaligen Zeit fertig zu werden. Die Frage nach dem „Warum“ ist für uns auch heute ganz entscheidend. Wenn Menschen in einem Umfeld tätig sind, in dem sie sich inspiriert und wertgeschätzt fühlen und ihr Wissen und ihre Erfahrungen in einem Kontext stehen, dann entsteht eine dauerhafte Wertschöpfung. Erwachsene Menschen brauchen Inspiration und Kontext, keine Belehrung.

Ihre Bank ist stark gewachsen. Konnten Sie und Ihre Vorstandskollegen dies einfach anordnen?

Nein, wirklich dynamisches und dauerhaftes Wachstum lässt sich nicht erzeugen, indem man eine zentralistische Organisation aufbaut. Einem komplexen Umfeld begegnet man mit einer möglichst hohen Dezentralität und mit vielen, die in der Organisation aktiv Verantwortung übernehmen wollen. Man darf Dezentralität aber nicht nur behaupten, man muss sie auch organisatorisch abbilden. Wir haben uns bei unserem Organisationsmodell stark am kybernetischen Modell des „viable system model“ orientiert und wachsen zunehmend in eine Wertschöpfungskultur hinein. In Banken sind formelle Strukturen schon aufgrund gesetzlicher Anforderungen unvermeidlich. Wir sehen darin jedoch keinen Widerspruch, sondern vielmehr ein konstruktives Spannungsfeld zwischen Ordnung und Kreativität. Dezentralität leben wir aber auch durch rechtlich völlig selbstständige Tochterunternehmen in ganz Deutschland.

Was waren die Motive für die Fusion der Volksbank in der Ortenau eG mit der Volksbank eG Schwarzwald Baar Hegau zur Gestalterbank eG?

Beide Banken waren auch vor der Fusion wirtschaftlich sehr erfolgreich und wären allein noch lange zukunftsfähig gewesen. Die Vorstände beider Häuser waren jedoch der Überzeugung, dass sich die Situation in unserer Branche angesichts der Rahmenbedingungen massiv verändern wird. Gemeinsam haben wir die großen strategischen Chancen früh erkannt. Dank der Fusion hat unsere Bank nun deutlich mehr Schwungmasse. Das erleichtert es uns, Investitionen und Innovationsprojekte anzugehen, mit denen eine kleinere Bank überfordert wäre.

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