Unternehmens­portrait
Interview Dr. Marc Siemer und Tobias Hilgert

SIMON GROUP

2022

Metallherstellung/-verarbeitung

Größenklasse C

2 Auszeichnungen

Wir kennen die DNA unseres Unternehmens. Daraus leiten wir die neuen Ideen für morgen ab.“

Dr. Marc Siemer und Tobias Hilgert, Geschäftsführer

Ein innovatives Abtauchen

Die SIMON GROUP ist Spezialistin für Metallverarbeitung und Hartmetallproduktion. Zu dieser Unternehmensgruppe gehören vier Firmen und zwei Profitcenter.

Ein eingespieltes Quartett: Zur SIMON GROUP gehören die vier Firmen BETEK, SITEK, SIMON Sinterlutions und Karl SIMON. Stammsitz und innovatives Zentrum der Gruppe ist Aichhalden. Hier sind 750 Beschäftigte im Bereich Sinter- und Hartmetalltechnik tätig. Die ausgeklügelten Innovationsprozesse des Geschäftsführerteams um Tobias Hilgert und Dr. Marc Siemer ermöglichen eigenständige Innovationserfolge der vier Firmen, aber auch Synergieeffekte. So sichert sich die Gruppe stetig einen technologischen Vorsprung von drei bis fünf Jahren.

Der eigene Werkzeugbau und das Werkstofflabor des Unternehmens machen die Entwicklung und die Konstruktion auf der Basis spezifischer Kundenwünsche möglich. So entstehen etwa Werkzeuge für das Fräsen im Straßen- und Bergbau. Der Mittelständler, der die weltweite Nummer eins der Branche ist, geht auch in Serienproduktion mit Millionenstückzahlen, zum Beispiel bei der Herstellung von Winterreifenspikes. „Wir optimieren täglich unsere Prozesse, auch mit selbst entwickelten Maschinen für unsere Produktion“, sagt Tobias Hilgert. Er leitet den Bereich Innovation der gesamten Gruppe – das macht sie schnell, effizient und ist in Zeiten des Fachkräftemangels ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.

Projektleiter für Innovationen

Für Tobias Hilgert ist die Einführung von Projektleitern eine weitere zentrale Prozessveränderung, die den Erfolg der SIMON GROUP sichert. „2018 haben wir die ersten Projektleiter eingestellt, mittlerweile sind es sechs. Sie haben für ihre Vorhaben die volle Rückendeckung der Geschäftsleitung und betreuen ausschließlich Innovationen“, erklärt Hilgert. Zuvor seien Innovationsvorhaben sehr häufig im Alltagsgeschäft untergangen. „Unsere Projektleiter arbeiten allesamt unternehmensübergreifend und berichten regelmäßig an die Geschäftsleitung“, ergänzt Hilgert. Er selbst geht während dieser Prozesse mit den Projektteams regelmäßig auf innovativen „Tauchgang“. „Nur so kann ich ein Gespür für die Akzeptanz entwickeln und die richtigen Entscheidungen treffen.“

Innovationsvorsprung durch Recyceln

Ein innovatives Projekt der Gruppe ist das Recyceln von Hartmetallen. „Sie bestehen aus Wolfram und Kobalt. Kostbare Rohstoffe also, die aus der ganzen Welt kommen“, erklärt Dr. Marc Siemer. Seit Kurzem verfügen die Unternehmen BETEK und SITEK über das Know-how, diese Rohstoffe fachgerecht aufzuarbeiten und wiederzuverwerten. „Weltweit können das außer uns nur sehr wenige Firmen. Das macht uns unabhängiger vom Rohstoffmarkt und bedeutet einen weiteren Innovationsvorsprung“, sagt Dr. Siemer stolz.

Wie sich Tüftlertum und eine starke Außenorientierung bei der SIMON GROUP erfolgreich verbinden, erklären Dr. Marc Siemer und Tobias Hilgert.

Was macht die DNA Ihrer Firmengruppe aus?

Karl Simon gründete das Unternehmen 1918. Er veredelte Bauteile für die Schwarzwälder Uhrenindustrie, und er war ein Tüftler und Erfinder. Wir haben uns dieses Tüftlertum bewahrt. Es ist durchaus möglich, dass wir fünf bis acht Jahre lang an einem neuen Prozess forschen. Da hätten andere schon längst aufgegeben. Wenn wir an eine neue Idee glauben, dann investieren wir in sie, auch gegen Widerstände und Zweifler. Gleichzeitig sind wir keine „Entwickler im Elfenbeinturm“. Für unsere Forschungsvorhaben setzen wir ein kluges Lean Management ein, das Wochen und Monatsziele vereinbart und zu regelmäßigem Austausch einlädt.

Welche Konsequenzen hat Ihr Tüftlertum?

Zu unserer Innovationsphilosophie gehört es, dass wir hier in Aichhalden forschen und entwickeln und hier auch all unsere Prozesse hochfahren. Erst wenn eine Serienproduktion in vollem Gange ist, bilden wir sie an unseren Standorten in den USA und in China nach. Auch eventuell aufkommende Probleme steuern wir von hier aus. Alles Wissen befindet sich in unserem Stammwerk. Das macht uns unabhängig und flexibel.

Wie halten Sie es mit Kooperationen?

Wir sind sehr traditionell, weil wir genau wissen, woher wir kommen und was uns über die Jahre so erfolgreich gemacht hat. Zugleich sind wir aber auch modern. Wir sind sehr offen für Kooperationen und Open Innovation, wenn sie einen Mehrwert versprechen.

Haben Sie dafür Beispiele?

Zurzeit entwickeln wir gemeinsam mit sieben Hochschulen und Forschungseinrichtungen einen völlig neuen Werkstoff, der im Herbst 2022 auf den Markt kommen wird. Regelmäßige Innovationsimpulse erreichen uns auch über die INDUS Holding, zu der unsere Unternehmensgruppe gehört. Über ein Förderbankmodell erhalten wir Innovationsgelder, mit denen wir etwa das Forschungsprojekt zum Recyceln von Hartmetallen verfolgen konnten. Außerdem laden wir unsere Belegschaft regelmäßig zu Workshops über fachfremde Themen ein. Das Thema Digitalisierung ist dabei im Moment ein sehr großes, weshalb wir IT-Experten dazu einladen. Diese Workshops führen meist zu unerwartet positiven Impulsen in den einzelnen Projekten und vermeiden Betriebsblindheit.

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Anna Riedl-Strasser

Projektberatung

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