Unternehmens­portrait
Interview Bernhard Helbing

TMP Fenster + Türen® GmbH

2020

Baugewerbe/Handwerk

Hausbau

Größenklasse C

1 Auszeichnung

Erfolg ist vor allem eine Frage des Zusammenspiels.“

Bernhard Helbing, Geschäftsführer

Innovation gelingt nur gemeinsam

TMP Fenster + Türen® produziert seit 1990 Fenster, Türen und Winter­gärten aus Kunststoff und Aluminium. Jedes Produkt wird individuell angefertigt und erfüllt stets höchste Anforderungen an Wärmedämmung sowie Schall- und Einbruchschutz.

Mit den Menschen sprechen und sie „mitnehmen“ – das ist die Erfolgsphilosophie von Bernhard Helbing, der die TMP Fenster + Türen® GmbH schon seit fast 30 Jahren leitet. Der gelernte Landwirt orientiert sich in seinem Führungsstil an Indianerhäuptlingen, Benediktinerpatern und am Dalai Lama: Innovationen schafft man nicht allein, sondern nur gemeinsam, davon ist Helbing überzeugt. Aus diesem Grund ist er ein charismatischer Chef und ein überzeugter Netzwerker.

Die Gründung der TMP Fenster + Türen® mit Sitz im thüringischen Bad Langensalza liegt mittlerweile genau 30 Jahre zurück. Damals stand man vor der Frage, wie es mit der ehemaligen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) weitergehen sollte. Zu DDR-Zeiten hatte sie nebenbei eine Kunststoffproduktion betrieben, daran wollte man nun anknüpfen. Schließlich wurde eine passende Nische gefunden: Die Herstellung von Fenstern, Türen und Wintergärten aus Kunststoff und Aluminium. Der Start war mühsam – doch dann entwickelte sich das Ganze zur Erfolgsstory. Derzeit beschäftigt das Unternehmen 350 Mitarbeiter und betreibt Werke in Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Litauen.

Keine Angst vor neuen Aufgaben

Der Erfolg, der sich nach bewältigten Startschwierigkeiten einstellte, hatte viel mit Bernhard Helbing selbst zu tun: 1992 wurde er ins Unternehmen geholt. Helbing hatte ursprünglich Landwirtschaft studiert, aber keine Angst vor neuen Aufgaben. „Ich bin am 1. Mai 1992 eingestiegen. Damals hatten wir 100 Mitarbeiter, und ich habe mit jedem Einzelnen geredet“, berichtet er. Dieses Vorgehen hat sich ausgezahlt, auch bei der Suche nach Innovationen. „Menschen bringen nur dann ihre Ideen ein, wenn sie das Gefühl haben, auch gehört und wahrgenommen zu werden“, sagt Helbing.

Vorreiter bei Innovationen im Fensterbau

Sein Unternehmen war einer der ersten mittelständischen Fensterbauer, die bereits in den 1990er-Jahren ein ausgeklügeltes Steuerungssystem für die Produktion einführten. Später ging man daran, sämtliche Büroarbeitsplätze ergonomisch zu gestalten – und derzeit hat die TMP Fenster + Türen®mit mehreren laufenden Modellprojekten erneut die Nase vorn. So experimentiert man damit, Transportgestelle mit Trackern auszustatten, damit sie leichter zu finden sind.Zudem wurden Exoskelette getestet, die Montagearbeiter bei schweren Arbeiten entlasten sollen. Ob sie langfristig eingesetzt werden, hängt von den Rückmeldungen der Beschäftigten ab. Denn Innovationen gelingen immer dann, wenn man die Beteiligten einbezieht.

TMP Fenster + Türen® GmbH

Wie der TMP Fenster + Türen® dank ihres guten Netzwerks die Innovationsideen oft regelrecht zufliegen, berichtet Bernhard Helbing.

Herr Helbing, 1992 wurden Sie über Nacht vom Bauern zum Fensterbauer. Mittlerweile ist Ihr Unternehmen einer der innovativsten Fensterbauer Deutschlands. Wie ist dies gelungen?

Erfolg ist keine Frage der Größe, Erfolg ist vor allem eine Frage des Zusammenspiels. Es ist wichtig, dass man auf gleicher Augenhöhe miteinander umgeht. Das gilt intern im Betrieb, aber auch beim Umgang mit Kunden und Lieferanten. Wir haben  beschlossen, wir wollen nicht einfach die Fenster unserer Lieferanten einbauen, wir wollen sie verbessern. Um herauszufinden, welche Verbesserungen gefragt sind, haben wir einen Kundenbeirat eingerichtet. Dem stellen wir unsere Ideen vor. Und wir finden in ihm Kunden, die interessiert sind, experimentelle Neuerungen einfach einmal auszuprobieren – zum Beispiel Fenster, die mit einem Chip ausgerüstet sind.

Fenster mit einem Chip – worum geht es da?

Wir arbeiten derzeit an einem Forschungsverbundprojekt zum Thema „digitales Fenster“. Das Ziel ist, jedes Kunststofffenster digital zu erfassen und über den gesamten Lebenszyklus zu begleiten. Deshalb wird im Fensterrahmen ein Chip eingebaut, der Informationen empfangen, speichern und wiedergeben kann. Dazu wird es dann Apps geben, die die Monteure oder die Kunden nutzen können, um Störungen zu erkennen und zu vermeiden. Durch die im Chip gespeicherten Informationen weiß man genau, welches Material bei der Herstellung verwendet wurde, sodass das Recycling deutlich erleichtert wird. Unser künftiges Ziel ist eine Recyclingquote von annähernd 100 %.

Digitale Fensterrahmen und Tracker an den Transportgestellen, neuartiges Vakuum- und Halioglas, Exoskelette in der Produktion – woher haben Sie all Ihre Innovationsideen?

Wenn man sich in Gremien einbringt, kommt man auf viele kreative Gedanken. Ich hatte das Glück, 20 Jahre lang im Verwaltungsrat der Sparkasse zu sein, das war eine Schulung par excellence. Zudem war ich zehn Jahre lang Präsident des Verbands  Fenster und Fassade und habe sechs Jahre lang das Institut für Fenstertechnik in Rosenheim geleitet. Und im DIHK-Mittelstandsausschuss habe ich mit Politikern jeder Couleur gesprochen – all das waren Quellen der Inspiration, was das Thema Innovation betrifft.

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Anna Riedl-Strasser

Projektberatung

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