Kalk findet man fast überall: in Zahnpasta, Nahrungsmitteln oder Kopfschmerztabletten. Auch die industrielle Herstellung von Eisen und Stahl sowie die Erzeugung von Glas und beinahe aller Baustoffe wären ohne Kalk nicht möglich. Die Hermann Trollius GmbH in Lauterhofen verarbeitet und veredelt Kalk- und Dolomitgestein. Dank der Weitsichtigkeit der innovationsorientierten Geschäftsführung und einem agilen Innovationsklima hat sie sich breiter aufgestellt und erschließt sich nun immer wieder neue Absatzmärkte.
Kalk- und Dolomitstein wird zu zahlreichen Produkten weiterverarbeitet und veredelt. Der Kalk aus Lauterhofen geht zu Kunden in der ganzen Welt. Selbst ein süddeutscher Zuckerhersteller greift auf Kalksteine von Trollius zurück. Anfangs hat das familiengeführte Unternehmen nur Gestein abgebaut und verkauft; heute entstehen auch Dünger und Futtermittel für die Landwirtschaft. „Durch Veredelungsprozesse schaffen wir es, mit unseren Produkten innovative Märkte zu bedienen und Akzente zu setzen“, sagt Hermann Trollius, der die Firma in dritter Generation führt.
Belegschaft in zwei Jahrzehnten mehr als verdoppelt
In den vergangenen Jahren hat man auf dem 60 Hektar großen Gelände viel umstrukturiert. Vor zwei Jahren wurde ein neuer Werkleiter eingestellt – dank dieses Schritts entstehen Innovationen, die dem Unternehmen eine Zukunft geben. Teamgeist, Kollegialität und gemeinsame Verantwortung prägen die Arbeitswelt bei Trollius. Die Philosophie erlaubt es der Belegschaft, viel Zeit in Neuerungen zu investieren. Der Firmenchef selbst lebt sie vor und nutzt enorm viel Zeit für Innovationen. Großer Freiraum, die Fortbildung der Mitarbeiter sowie kurze Dienstwege fördern die Kreativität und bewirken eine schnelle Realisierung neuer Ideen.
98 % des Gesteins wird verwertet
Früher nutzte Trollius von einem Kubikmeter Gestein nur etwa 75 % – heute können bis zu 98 % verwertet werden. Das Ziel ist es, nicht nur den Rohstoff Stein zu veredeln, sondern dabei auch die Ressourcen zu schonen. Deshalb entschied sich die Geschäftsführung für die Investition in eine moderne Waschanlage: Beim Waschen der Dolomit- und Kalksteinvorabsiebung bleibt ein Schlamm aus feinsten Partikeln zurück. Er besteht aus Kalzium, Magnesium und wertvollen Tonmineralien. Trollius verarbeitet ihn zu einem mineralisierten Schlamm, den Landwirte als Dünger zur Bodenverbesserung einsetzen oder ihrer Gülle beimischen, um damit den Geruch zu neutralisieren. „Wir wollen eine vollständige Ressourcenverwertung mit einem geschlossenen Recyclingkreislauf erreichen“, betont Hermann Trollius.