Öle und Fette, pflanzliche Proteine, Backmischungen und Tierfutter: Die OPW Ingredients GmbH ist in einer Nische der Nahrungsmittelbranche tätig. Das Team um den Geschäftsführer Onno Rudolf Jongkind setzt sich zu einem größeren Teil aus Quereinsteigern zusammen. Das ist von Vorteil, denn unvoreingenommen an die Lösung eines Problems heranzugehen hat sich schon mehrfach bezahlt gemacht. Zukunftsweisend sind auch zwei eigens geschaffene Positionen: die des sogenannten Innovationscontrollers und die der Innovationsassistentin.
Bei diesem niederrheinischen Lebensmittelhersteller begrenzt sich die Innovationstätigkeit nicht auf die üblichen Abteilungen: auf Entwicklung, Vertrieb und Marketing. Stattdessen kann er mit einem durchgehend innovationsgetriebenen Team glänzen – und das gilt nicht zuletzt auch für einen der Lagermitarbeiter. Er ist gelernter Landschaftsgärtner und hat sich, ähnlich wie andere Quereinsteiger im Kollegenkreis, peu à peu bei OPW Ingredients weitergebildet.
Arbeits- und Energiekosten eingespart
Eine der Daniel-Düsentrieb-artigen Ideen des Lagermitarbeiters: den sogenannten Brecher, also die Vorstufe beim Zerkleinern von Material, einfach wegzulassen. „Das spart uns seither Emissionen, Arbeits- und Energiekosten. Außerdem hat die Maschine jetzt mehr Kapazitäten“, erzählt der Geschäftsführer Onno Rudolf Jongkind. „Das war gut beobachtet, schnell kommuniziert und realisiert.“ Eine weitere clevere Idee ist es, die bei der Saft-, Tee- oder Marmeladenherstellung übriggebliebenen Kerne der Hagebutte vom Fruchtfleisch zu befreien, zu trocknen und anschließend zu Hagebuttenkernöl weiterzuverarbeiten, anstatt sie – wie bislang – als Tierfutterzutat zu nutzen. „Nebenerzeugnisse sind kein Abfall, sie haben einen sehr hohen Wert“, sagt Jongkind, dessen Firma auf nachwachsende, gesunde und nachhaltige Rohstoffe setzt. Mitarbeiter haben auch gemeinsam mit Partnerunternehmen zur Entwicklung einer veganen Käsealternative auf der Basis von Mandelöl und Mandelmehl beigetragen.
Ein Controller für Innovationen
Die Geschäftsführung möchte alle Prozesse rund um das Thema Innovation im Auge behalten und bewerten. Ein eigens eingesetzter „Innovationscontroller“ analysiert deshalb bei allen Vorgängen das Verhältnis von Kosten und Nutzen. Ständig wird hinterfragt, wie man die Firmenaktivitäten am besten steuert, um Kosten zu senken und neue Märkte zu erschließen, ohne sich vom ursprünglichen Geschäftszweck zu entfernen. „Wir wollen eine hohe Wertschöpfung zu möglichst niedrigen Kosten. Dazu brauchen wir einen hohen Grad an Automatisierung und ein hohes Qualitätsbewusstsein“, sagt Jongkind.