Auch in diesem Jahr hat das knapp 40-köpfige Team dieses Medizintechnik-Unternehmens aus Hennigsdorf allen Grund zur Freude: Die Fiagon AG belegte wiederholt einen der drei ersten Plätze bei TOP 100 und blieb auf Wachstumskurs. Ihre beiden Unternehmensgründer investierten kontinuierlich in die Weiterentwicklung innovativer Navigationstechnik für Chirurgen. Außerdem präsentierten die Medizintechniker Mitte des letzten Jahres mit dem „Tracey“ eine Weltneuheit auf dem Markt für die Chirurgie.
„Dr. Krüger ist der kreative Kopf und Dr. Mucha das technische Herz der Fiagon“, erklärt der Marketingmanager Nicolas Bublies die Bedeutsamkeit beider Gründer für den Erfolg dieses Unternehmens. Beide investieren zwei Drittel ihrer Arbeitszeit in die Weiterentwicklung ihrer aktuellen Innovation: einen Mikrosensor, der an der Spitze von OP-Instrumenten angebracht ist. Der gibt die exakte Position des OPInstruments im menschlichen Körper an – millimetergenau in einem dreidimensionalen Abbild des zu operierenden Körperteils. Mit 77 Patenten ist diese Erfindung bereits geschützt.
Ideen aus dem OP
Um „weiterhin dem Wettbewerb davonlaufen zu können“, wie Bublies sagt, muss dieses Navigationssystem funktionaler, verständlicher und im besten Fall auch günstiger sein als das der Wettbewerber. Daher wandte Fiagon ein Fünftel des Jahresumsatzes 2014 für die Optimierung der Technologie und mutige Entscheidungen auf: So produziert man jetzt etwa wichtige Produktkomponenten in Eigenregie. „Mindestens 50 % der Ideen stammen von Chirurgen und Ärzten“, sagt Bublies. Aber die Überlegungen der Mitarbeiter stehen auf der Prioritätenliste ebenfalls ganz oben: „Bei uns kann sich jeder mit seiner Idee direkt an die Geschäftsführung wenden.“
Revolution im OP-Saal
Besonders beschäftigte die Mitarbeiter im letzten Jahr der „Tracey“: Dem Team gelang es, das Mikrosensorsystem für Operationsbestecke mit einer revolutionären Fotoregistrierung zu koppeln. Damit kann man mit nur drei Fotoaufnahmen eines Patientengesichts per iPad ein dreidimensionales Abbild erstellen, in dem das Signal des Sensors zu sehen ist. „Die herkömmliche taktile Registrierung dauert wesentlich länger. Aber Fotos sind blitzschnell gemacht und der Arzt kann sie per WLAN auch mit anderen Daten des Patienten abgleichen – direkt im OP-Saal“, erklärt Bublies den Vorteil dieser singulären Technik. Auf dem Weg zum Erfolg navigiert Fiagon auf alle Fälle genauso sicher wie der „Tracey“ im OP-Saal.
Fiagon ist erneut „Innovator des Jahres“
In der Größenklasse A (Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern) zeigte sich die TOP 100-Jury von der Erfindung der innovativen Navigationstechnik beeindruckt:
„In nur sieben Jahren ist es der 2007 gegründeten Fiagon AG gelungen, weltweit eine Technologie mit disruptivem Potenzial zu etablieren. Der Innovationserfolg ist beeindruckend: Bis heute wurden bereits über 100.000 Operationen in mehr als 50 Ländern mit diesen Navigationssystemen durchgeführt. Die Technologie ist durch 77 Patente und Patentanmeldungen geschützt.“
Für Fiagon ist es bereits die zweite Auszeichnung als „Innovator des Jahres“. Das Unternehmen durfte den Titel bereits 2014 tragen.